Haltern. Zum ersten Mal in der Geschichte der Volksbank fand diese in einem schriftlichen Umlaufverfahren statt. Die ursprünglich für den 3. November geplante Vertreterversammlung wurde nach gemeinsamer Beschlussfassung von Vorstand und Aufsichtsrat der Bank entsprechend umgestellt.
Der Vorstand der Bank blickt auf ein solides Geschäftsjahr 2019 zurück, in dem die Volksbank Südmünsterland eine Bilanzsumme von 1,08 Mrd. Euro erreichte. Damit lag diese 6,1% über dem Vorjahreswert.
Besonders stolz ist die Bank darauf, dass die Kredite an heimische Unternehmen und Häuslebauer um mehr als 46 Mio. Euro ausgebaut werden konnten. Aufgrund der noch nicht final bestimmten Folgen der Corona-Pandemie folgten Vorstand und Aufsichtsrat der Empfehlung der deutschen Bankenaufsicht, in 2020 keine Dividende an ihre Anteilseigner auszuschütten.
Mit Beschluss der Vertreterversammlung (95,7% Zustimmung) wurde der auf Basis einer ursprünglich geplanten 4-prozentigen Dividende ermittelte Betrag in Höhe von rund 272.000 Euro als Gewinnvortrag für 2020 eingestellt. Über die Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2020 wird die Vertreterversammlung in 2021 beschließen. Im Verlauf des schriftlichen Verfahrens wurden alle Mitgliedervertreter der Bank über die geschäftliche Entwicklung ihrer Genossenschaftsbank informiert. Die offenen Fragen der Mitgliedervertreter, insbesondere zu den Filialschließungen, wurden vom Vorstand in einer ausführlichen Stellungnahme beantwortet. "Das dauerhafte Niedrigzinsniveau und die digitale Nutzung einzelner Bankdienstleistungen stellt die gesamte Bankenbranche vor neue Herausforderungen und wird in den künftigen Jahresabschlüssen ihre Spuren hinterlassen. Mit Blick nach vorne ist es uns wichtig, aktiv die Zukunft unter diesen veränderten Prämissen zu gestalten", so Vorstandssprecher Marcus W. Leiendecker.
Und Vorstandsmitglied Henning Henke ergänzt: "Gleichzeitig hat sich das Kundenverhalten in den letzten Jahren stetig verändert. Persönliche Serviceleistungen in den Filialen werden heute weniger genutzt. Dieser Wandel ist auch in unserer Bank spürbar. Dem wollen wir uns stellen. Hinzu kommt, dass es für viele Serviceleistungen heute neue Lösungen und Wege zur Bank gibt. Es ist und in jedem Fall eine Herzensangelegenheit, für unsere Kunden auch weiterhin und dauerhaft persönlich mit Ansprechpartnern zur Verfügung zu stehen", so Henke weiter. Im Rahmen des schriftlichen Umlaufverfahrens nahmen 230 Vertreter der Genossenschaft an den Beschlüssen teil.
Dies entspricht einer bemerkenswert hohen Wahlbeteiligung von über 75 Prozent. Die Vertreter zeigten sich mit der Arbeit von Vorstand und Aufsichtsrat zufrieden. Sowohl dem Vorstand als auch dem Aufsichtsratsgremium wurden mit jeweils gut 95 Prozent Entlastung erteilt.