Haltern. Die Volksbank Südmünsterland-Mitte hat eine umfangreiche Filialanalyse vorgenommen und zieht daraus jetzt die Konsequenzen. „Die Geschäftsstellen in Hullern, Lavesum und Flaesheim schließen zum 31. Dezember“, erklärte Vorstand Henning Henke gegenüber der Halterner Zeitung. Außerdem gibt sie den Geldausgabe-Automaten an der Rekumer Straße in der Innenstadt auf.
Geplant ist ferner zum 1. Januar 2021 ein Umzug der Volksbank-Berater aus der Zweigstelle an der Merschstraße zur Hauptstelle am Raiffeisenplatz. Die Service-Mitarbeiter bleiben, auch die Geldautomaten stehen dort weiterhin zur Verfügung.
"Sich von Gewohntem zu trennen und auf neue Situationen einzustellen, fällt uns allen nicht leicht und wir können nachvollziehen, dass besonders die Zusammenlegung der Filialen für Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter eine Umstellung bedeuten", betont Henning Henke. Die Volksbank habe aber natürlich ihre Gründe für diese Entscheidungen.
Immer mehr Kunden zahlen mit Karte statt mit Bargeld
Vor allem die Schließung der Geschäftsstellen ist die Folge einer deutlich zurückgehenden Kundenfrequenz in Hullern, Flaesheim und Lavesum. "Ein weiterer Grund ist die rasante digitale Entwicklung einzelner Bankdienstleistungen", sagt Henning Henke. So sei die Corona-Pandemie ein Beschleuniger für Zahlungen per Bankkarte (statt mit Bargeld). Dieser Trend werde weitergehen, ist Henning Henke überzeugt. Gleichzeitig stelle das dauerhafte Niedrigzinsniveau die Volksbank wie die gesamte Bankenbranche vor neue Herausforderungen.
Um die Kunden in den drei betroffenen Ortsteilen weiter betreuen zu können, bemüht sich die Volksbank, einen Bargeldservice über den Einzelhandel in Lavesum, Hullern und Flaesheim sicherzustellen. Allerdings können dann nicht mehr als 200 Euro vom Konto abgebucht werden. Sollte die Kooperation nicht gelingen, organisiert die Volksbank einen Bringedienst.
Die Mitarbeiter der Geschäftsstellen bleiben in der Hauptstelle am Raiffeisenplatz weiter für ihre Kunden ansprechbar und beraten sie in Finanzangelegenheiten. Wer nicht mehr mobil ist, kann sich für einen Hausbesuch melden.
Lippramsdorf und Sythen bleiben unangetastet
Die Entscheidung zur Auflösung der Geschäftsstellen erleichterte die Tatsache, dass Mietverträge jetzt zur Verlängerung anstanden und in Technik und Immobilien hätte investiert werden müssen. "Das rechnet sich nicht", sagt Henning Henke. Was wird aus Lippramsdorf und Sythen? Beide Geschäftsstellen sollen dauerhaft aufrecht erhalten werden.
Alle Kunden wurden angeschrieben, die Mitgliedervertreter der Bank aus Flaesheim, Hullern und Lavesum wurden in persönlichen Gesprächen unter Corona-Bedingungen informiert und natürlich erfuhren vor der Öffentlichkeit auch die Mitarbeiter von den Veränderungen. "Es ist ein Schritt, um dauerhaft am Markt bestehen zu können", so Henke.
"Wir hoffen sehr, dass unsere Mitglieder und Kunden ansonsten die Entscheidung nachvollziehen können", hoftt Marcus W. Leiendecker, Vorstandssprecher der Volksbank Südmünsterland-Mitte.