Haltern am See. Im Januar haben in Deutschland so viele Banken und Sparkassen wie nie zuvor ihre Preise für ihre Girokonten erhöht. Das geht aus einer Analyse des Verbraucherportals Biallo.de für die Süddeutsche Zeitung hervor. Demnach haben 188 von 1276 Geldinstitute die Gebühren erhöht.
Die Vorgehensweisen dabei sind unterschiedlich. Teilweise werden die Monatspreise erhöht, teilweise werden Dienstleistungen wie etwa Überweisungen am Bankterminal teurer. Unsere Redaktion hat sich gefragt, ob auch Halterner Bankkunden von steigenden Preisen betroffen sind: Deshalb haben wir bei den Banken mit Filialen in Haltern nachgehört.
Sparda-Bank
Teurer wurde es im Januar für die Kunden der Sparda-Bank West zwar nicht, sie wird die Preise ihrer Girokonten allerdings zum 1. April 2020 erhöhen. Sie würde damit auf die Niedrig- und Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank reagieren, heißt es in einer Mitteilung der Bank.
Bei Zahlungsaufträgen, die Kunden in der Filiale oder über den Service-Automaten vornehmen, wie Überweisungen, Umbuchungen oder Daueraufträge, fällt ab April eine Gebühr von 5 Euro pro Auftrag an. Zuvor kostete das 1,50 Euro.
Das Kontomodell SpardaGiro Online mit Lohn-, Gehalts- oder Renteneingang kann weiterhin gebührenfrei geführt werden. Ohne Gehaltseingang kostet die Kontoführung künftig aber 3 Euro pro Monat. Beim Modell SpardaGiro Flex zahlen die Kunden unabhängig vom Gehaltseingang künftig 6 Euro pro Monat an Kontoführungsgebühr. Der Preis für die optionale BankCard erhöht sich ab April von einem Euro pro Monat auf 20 Euro pro Jahr. Eine Übersicht aller Änderungen
finden Sie auf der Intenretseite der Sparda-Bank.
Sparkasse
Für Sparkassenkunden soll vorerst alles beim Alten bleiben. Die Stadtsparkasse in Haltern plane keine Preiserhöhungen, sagte Peter Wendt, Vertreter des Vorstandes, auf Anfrage. Zuletzt seien die Preise für Sparkassenkunden am 1. Juli 2017 erhöht worden, sagte Wendt. Eine aktuelle Übersicht der Preise für Giro-Konten finden Sie auf der Internetseite der Stadtsparkasse Haltern am See.
Commerzbank
Bei der Commerzbank gab es im Januar keine Preiserhöhung. Auf Anfrage kündigte sie an, an ihrem kostenlosen Grundangebot festhalten zu wollen und aktuell keine Änderungen zu planen. „Das kostenlose Girokonto ist für uns eine Investition in Wachstum. Die Kosten für die Gewinnung neuer Kunden sind beim kostenlosen Girokonto im Vergleich zu anderen Werbemaßnahmen eher gering“, erklärte das Commerzbank-Pressesprecher Hans-Peter Rudolph.
Die letzte Preisänderung bei Privatkonten liege eineinhalb Jahre zurück, teilte er außerdem mit. Damals wurden die Kosten für Schecks und Kassenvorgängen bei Privatkonten erhöht. Auf ihrer Internetseite hat die Commerzbank ihre Preise zusammengestellt.
Deutsche Bank
Über eine geplante Preiserhöhung gab die Deutsche Bank auf Anfrage keine Auskunft. Die letzte Preiserhöhung gab es bei Privatkunden am 1. Juli 2018 für das Kontomodell „Aktivkonto“ von 4,99 Euro auf 5,90 Euro pro Monat und dem „BestKonto“ von 9,99 Euro auf 11,90 Euro pro Monat. Die aktuellen Preise der Deutschen Bank gibt es auf ihrer Internetseite.
Volksbank
„Im Januar 2020 ist es zu keiner Anpassung von Kontoentgelten gekommen“, teilte Theresa Stiefel, Sprecherin der Volksbank Südmünsterland-Mitte auf Anfrage mit. Es könne allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass im Laufe des Jahres Anpassungen vorgenommen werden. Da es dazu aber noch keine Entscheidung gebe, könne die Volksbank über etwaige Preise auch noch keine Auskunft geben, sagte die Sprecherin. Die Volksbank in Haltern habe ihre Preise zuletzt 2016 erhöht. Die aktuellen Preise für Privatkunden sind auf der Seite der Bank zu finden.
Postbank
Die Postbank hat zuletzt am 1. Oktober 2019 ihre Preise angepasst. So wurde beispielsweise das „Postbank Giro Plus“-Konto, das vorher 3,90 Euro pro Monat gekostet hatte, einen Euro teurer. „Aktuell sind mir keine weiteren Preiserhöhungen bekannt“, sagte Ralf Palm, Pressesprecher der Postbank, auf Anfrage. Die aktuell geltenden Preise gibt‘s auf der Internetseite der Bank.