Haltern am See. Kunden von Banken und Sparkassen benötigen ihre PIN beim Bezahlen immer seltener. In immer mehr Geschäften können Beträge bis 50 Euro bereits durch einfaches Vorhalten der Sparkassen- oder Bank-Karte vor das Kassenterminal und ohne Eingabe einer PIN bezahlt werden. Bisher galt dafür oft noch eine Grenze von 25 Euro.
Auf die Erhöhung dieses Limits haben sich die deutschen Banken und Sparkassen vor Kurzem geeinigt. Die Rechenzentren der Institute sind bereits umgestellt, jetzt rüsten die Händler ihre Systeme auf – bis Herbst soll das neue Limit bundesweit gelten.
Kontaktloses Bezahlen wird in Corona-Zeiten bevorzugt
„Durch das neue Limit wird das Bezahlen im Einzelhandel auch bei höheren Beträgen noch schneller und komfortabler“, sagt Jutta Kuhn, Vorstand der Stadtsparkasse Haltern am See. Bargeldlose Zahlverfahren gewinnen derzeit rasant an Beliebtheit: Zu Beginn der Corona-Pandemie im März zahlten beispielsweise Sparkassen-Kunden insgesamt 206 Millionen Mal mit ihrer Girocard – so häufig wie nie zuvor. 52 Prozent der Zahlungen wurden dabei kontaktlos durchgeführt. „Gerade jetzt bevorzugen viele das kontaktlose Bezahlen, da es hygienischer ist.
Wir gehen davon aus, dass der Trend auch weiterhin anhalten wird“, so Kuhn weiter.
Das bestätigt auch Berthold Stegemann, Vorstand der Volksbank Südmünsterland-Mitte. „Das kontaktlose Bezahlen ist auf dem Vormarsch“, so Stegemann. „Die Händler passen zurzeit ihre Terminals an. Wenn es mal nicht klappen sollte mit der Summe, liegt das nicht an der Bankkarte, sondern noch am Terminal im Geschäft.“
PIN-Eingabe ist nicht mehr erforderlich
Beim kontaktlosen Bezahlen müssen die Karten nicht mehr aus der Hand gegeben werden: Die Karte verfügt über eine integrierte Antenne. Zum kontaktlosen Bezahlen wird die Karte nah an das Bezahlterminal gehalten, um die auf dem Chip gespeicherten Daten abzufragen. Ein Licht- oder Tonsignal bestätigt in weniger als einer Sekunde die Zahlung. In der Regel ist bei Beträgen bis 50 Euro keine PINEingabe notwendig.
Seit Mitte April stellen Händler ihre Kassenterminals auf das neue Kontaktlos-Limit um – bis Herbst soll es bundesweit an den Terminals von Discountern und Supermärkten gelten. Aus Sicherheitsgründen müssen Kunden nach mehreren Kontaktlos-Zahlungen oder nach einer kontaktlos bezahlten Gesamtsumme von maximal 150 Euro einmal ihre Karte ins Terminal stecken und ihre PIN eingeben.
Wer gar keine PIN mehr eingeben möchte, kann mit seinem Smartphone bezahlen – hier erfolgt die Freigabe der Kaufbeträge in beliebiger Höhe per Gerätecode, Fingerabdruck oder Gesichtserkennung.