Die Volksbank Südmünsterland-Mitte blickt trotz eines sehr wechselvollen Jahres 2021 auf ein „erfreuliches Geschäftsergebnis“. Auf diesen Nenner bringt Vorstand Henning Henke in Haltern das Fazit des abgelaufenen Jahres für sein Institut.
"Wir sind ja alle hoffnungsfroh in den Sommer gestartet mit dem Gefühl, dass sich die Corona-Pandemie abschwächt, und mussten leider im Herbst bei stark steigenden Inzidenzen feststellen, dass wir in die vierte Welle steuern", so Henke. Immerhin sei es aber möglich gewesen, auch wieder persönliche Beratungsgespräche in Präsenz durchzuführen, was die Kundenkontakte erleichtert habe.
Volksbank nimmt an Ökoprofit teil
Die Flutkatastrophe habe aber 2021 auch drastisch vor Augen geführt, dass es zum Aspekt des nachhaltigen Wirtschaftens keine Alternative gibt. "Dem stellen wir uns als Volksbank auch selbst, in dem wir in diesem Jahr am Zertifizierungsprozess von Ökoprofit teilnehmen, und unser Institut einmal komplett auf dieses Thema hin durchleuchten", so Henke.
Insgesamt sei das Wirtschaftsjahr durch steigende Inflationsraten geprägt gewesen, die Rate liege im Durchschnitt für 2021 bei 4 Prozent. Trotzdem bleibt es bei dem Nullzinsniveau für Einlagen von Kunden. Das führe dazu, dass diese verstärkt in Anlagen ausweichen, die einerseits mehr Ertrag versprechen und auch helfen, Verwahrentgelte zu vermeiden. "Gefragr sind Fonds, Direktanlagen oder auch Zertifikate, je nach Risikobereitschaft des Kunden", so Henning Henke.
Verwahrentgelte erhebe die Volksbank für Einlagen, die über einem Niveau von etwa 100.000 Euro liegen. "Das heißt, dass 90 Prozent unsesrer Kunden davon gar nicht betroffen sind", so der Volksbank-Vorstand. Mit allen anderen werden persönliche Beratungsgespräche geführt. "Wir haben bei den größeren Vermögen angefangen und arbeiten uns weiter durch, der Prozess wird aber noch einige Monate dauern", sagt Henning Henke.
Starke Zuwächse im Kreditgeschäft
Trotz dieser Entwicklung hat sich das Einlagengeschäft um etwa 2,5 Prozent gesteigert. Noch größer fällt der Zuwachs im Kreditgeschäft aus. "Da haben wir ein Wachstum von 10 Prozent erzielt, das ist ein sehr gutes Ergebnis." Insgesamt habe die Coronasituation nicht zu vermehrten Unternehmensinsolvenzen geführt. "Da haben staatliche Hilfen gegriffen", so Henning Henke.
Der Nachhaltigkeitsaspekt nimmt auch bei Kundeneinlagen der Volksbank einen immer größeren Raum ein. "Dazu haben wir als Genossenschaftsverband Rahmenbedingungen für sozial-ökologisches Wirtschaften erstellt, aber es fehlt trotzdem bundesweit an einer einheitlichen Begriffsdefinition", stellt Henning Henke fest.
Für 2022 rechnet er nicht mit einem steigenden Zinsniveau. "Das ist frühestens ab 2023 möglich, dann würden wir unsere Verwahrentgelt-Vereinbarungen auch wieder zurück nehmen", so der Volksbank-Vorstand. "Aber unabhängig davon befinden sich alle Banken in einem Transformationsprozess, weil sie durch das Nullzinsniveau ihre Geschäftsfelder neu ausrichten müssen. Das ist unumkehrbar.