Die geplante Fusion sei auf einem guten Weg. Das erklärten Vertreter bei der Vorstände auf Anfrage der Ruhr Nachrichten.
Die Vertreterversammlungen beider Häuser, die über die Fusion letztendlich entscheiden sollen, finden am 24. und 25. September statt. Dann werden diese beiden Gremien zu entscheiden haben, ob die beiden Volksbanken künftig unter einem organisatorischen Dach agieren sollen oder nicht.
Wie sieht es zum jetzigen Zeitpunkt aus? "Nach jetzigem Stand gehen wir davon aus, dass wir das Votum eindeutig kriegen", sagt Marcus W. Leiendecker, Vorstandssprecher der Volksbank Lüdinghausen-Olfen gegenüber den Ruhr Nachrichten.
"Die Vertreter müssen mit einer Dreiviertel-Mehrheit der Fusion zustimmen", führt Christoph Sebbel, Vorstand der Volksbank Haltern aus. Diese Mehrheitsverhältnisse gelten für beide Häuser. "Wir haben viele Informationsveranstaltungen gemacht und viele Multiplikatoren an die Seite genommen", so Sebbel. "Wir gehen mit höchster Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das gut funktionieren wird. Wir haben von keiner Seite Störfeuer bekommen."
Haltern gehört politisch nicht zum Münsterland. Ist das ein Hemmnis vom Selbstverständnis der Volksbank her? "Nein, wir gehören emotional zum Münsterland, Lüdinghausen ist auch Münsterland. Da sagen viele Halterner: Schön, dass ihr im Münsterland bleibt."
Gibt es eigentlich kartellrechtliche Hindernisse bei der Fusion zweier Genossenschaftsbanken? "Nein, aber wir mussten einen gemeinsamen Namen finden", erklärt Sebbel. Der neue Name sei "Volksbank Südmünsterland-Mitte eG". Wann soll die Fusion vollzogen werden? "Rückwirkend zum 1. Januar 2019", antwortet Marcus W. Leiendecker. "Im September während der außerordentlichen Vertreterversammlungen wird es quasi einen Vorratsbeschluss geben. Während der ordentlichen Vertreterversammlungen 2019, die wahrscheinlich im Mai/ Juni laufen, wird dann der Jahresabschluss 2018 für beide Häuser festgestellt. Wenn das alles durchläuft, wird zum 1. Januar 2019 rückwirkend fusioniert. Die technische Fusion wird dann in gut einem Jahr sein."
Kein Rückzug
Wird es für die Kunden vor Ort durch die Fusion Service-Veränderungen geben? "Nein", sagt Leiendecker. "Wir müssen nach wie vor eng an den Kunden sein. Weder in Haltern noch an den Standorten Lüdinghausen, Seppenrade und Olfen werden sich für unsere Kunden Veränderungen ergeben." "Wir ziehen uns nicht aus der Fläche zurück", versichert Christoph Sebbel. "Alle Geschäftsstellen, die wir haben, bleiben bestehen. Im Zusammenhang mit der Fusion ist nicht angedacht, Geschäftsstellen zu schließen."
Die Volksbank bekennt sich somit zur Region. Wie viele Filialen wird die künftige Volksbank Südmünsterland-Mitte haben? Es werden elf Filialen sein, heißt es auf der Homepage der beiden beteiligten Volksbanken. Sieben in Haltern und vier in Lüdinghausen und Olfen.
Zahlen und Fakten zur Fusion
- 183 Mitarbeiter sind zusammen in beiden Häusern tätig. Aktuell, so ist auf der Homepage zu lesen, seien es bei der Volksbank Haltern 84 und bei der Volksbank Lüdinghausen-Olfen 99.
- Die bilanziellen Kundeneinlagen betragen aktuell zusammen genommen 709 Millionen Euro. Die Bilanzsumme der beiden Häuser zusammen liegt bei 982 Millionen Euro.
- Die beiden Volksbanken haben gemeinsam 23.082 Mitglieder. Haltern hat derzeit 10.603, lüdinghausen-Olfen 12.479.
Quelle: Ruhrnachrichten vom 15.08.2018