Volksbanken Lüdinghausen-Olfen und Haltern planen Fusion

Lüdinghausen, 07.03.2017

Lüdinghausen - Sie müssen nicht, aber sie wollen „heiraten“: Die Volksbanken Lüdinghausen-Olfen und Haltern führen seit einigen Wochen Sondierungsgespräche mit dem Ziel, zum 1. Januar 2019 zu fusionieren.

Von Anne Eckrodt

Auf dem Bankensektor der Region kündigt sich eine weitere „Hochzeit“ an: Die Volksbanken Lüdinghausen-Olfen und Haltern führen seit einigen Wochen Sondierungsgespräche mit dem Ziel, zum 1. Januar 2019 zu fusionieren. Das teilten die Vorstände und Aufsichtsräte der Genossenschaftsbanken bei einem Pressegespräch am Montagvormittag in Lüdinghausen mit. Nachmittags fanden in beiden Häusern Mitarbeiterversammlungen statt, in denen die Angestellten über den geplanten Zusammenschluss der beiden Genossenschaftsbanken informiert wurden.

„Wir stehen nicht mit dem Rücken zur Wand, sondern haben uns absolut freiwillig zu diesem Schritt entschlossen.“

Marcus W. Leiendecker

„Wir stehen nicht mit dem Rücken zur Wand, sondern haben uns absolut freiwillig zu diesem Schritt entschlossen“, betonte Marcus W. Leiendecker, Vorstandssprecher der Volksbank Lüdinghausen-Olfen. Und Christoph Sebbel, Vorstand der Volksbank Haltern, fügte hinzu: „Beide Häuser haben eine gesunde Entwicklung mit entsprechender Bilanz aufzuweisen. Wir wollen jedoch rechtzeitig die Weichen für die Zukunft stellen.“ Beide Bankvorstände machten deutlich, dass es sich um „Gespräche auf Augenhöhe“ handele, und das nicht nur formell, sondern auch mit Blick auf die Zahlen. So hatte die Volksbank-Lüdinghausen Ende 2016 eine Bilanzsumme von 457 Millionen Euro aufzuweisen, die Volksbank Haltern von 460 Millionen Euro. Auch bei der Zahl der Mitarbeiter und Standorte unterscheiden sich beide Institute kaum: Hier sind es 96 Mitarbeiter an fünf Standorten, in Haltern 87 Mitarbeiter in sieben Geschäftsstellen. „Wir planen auch keine Standortschließungen. Lediglich in Vinnum denken wir über eine Umwandlung in eine SB-Filiale nach“, so Leiendecker. Und auch die Mitarbeiter blieben alle an Bord.

Durch die Fusion würde ein Kreditinstitut mit einer Bilanzsumme von knapp einer Milliarde Euro entstehen.

Durch die Fusion würde ein Kreditinstitut mit einer Bilanzsumme von knapp einer Milliarde Euro entstehen.

„Die Veränderungen in der Kreditwirtschaft stellen alle Banken vor immense Herausforderungen“, machte Leiendeckers Vorstandskollege Berthold Stegemann deutlich. Als Stichpunkte nannte er neben der Niedrigzinsphase die Digitalisierung sowie die immer umfangreicher werdenden Regularien. Als ersten Schritt der Zusammenarbeit stellen beide Banken in den nächsten Monaten ihre IT-Systeme um. Im Herbst 2018 soll dann in beiden Vertreterversammlungen das offizielle Okay für die Fusion erfolgen. „Die Aufsichtsräte haben das von den Vorständen ausgearbeitete Konzept bereits einstimmig genehmigt“, teilte Werner Buthmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Haltern, mit.

„Die Aufsichtsräte haben das von den Vorständen ausgearbeitete Konzept bereits einstimmig genehmigt.“

Werner Buthmann

Das fusionierte Kreditinstitut, dessen Name noch nicht feststeht, wird künftig seinen juristischen Sitz in Lüdinghausen und den Verwaltungssitz in Haltern haben. Leiendecker: „Wir werden mit vier Vorständen starten und auch hier vor Ort in Lüdinghausen präsent sein.“ Denn, so betonte Bernd Klapheck, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Lüdinghausen-Olfen, das Wesen der Volksbanken sei die Nähe zum Kunden. „Das ist ein Pfund, das man auf gar keinen Fall aufgeben darf.“

Quelle: Westfälische Nachrichten vom 07.03.2017