Seppenrade - Bereits zum 20. Mal war die Volksbank im Rosendorf mit ihrer Mitgliederversammlung zu Gast im Festzelt der jeweiligen Kompanie, die am ersten Juliwochenende ihr Schützenfest feiert. Nach der Fusion mit der Volksbank Lüdinghausen-Olfen setzte die Bank diese alte Tradition auch am Donnerstagabend in Tetekum fort.
Von Michael Beer
In seiner Begrüßung betonte Vorstandsmitglied Berthold Stegemann, dass die Ehrung langjähriger Mitglieder im Herbst im Heimathaus, zusammen mit Mitgliedern aus Lüdinghausen und Olfen, durchgeführt wird. Sein Vorstandskollege Marcus W. Leiendecker gab ein kurzes Stimmungsbild zur Lage der Volksbank.
„Wirtschaftlich und gesellschaftlich ist Deutschland ein starkes Land. Es hat aber auch viel Gegenwind gegeben. Wir warten darauf, wohin der Weg der EZB mit der Niedrigzinspolitik geht. Strafzinsen, die wir ab dem 1. August zahlen müssen, werden wir an unsere kleinen Kunden nicht weitergeben“, sagte Leiendecker.
Steigende Regulatorik habe die Kosten und den Personalaufwand in die Höhe getrieben. Jeden Monat müssten Tausende von Daten an die Aufsichtsbehörde gemeldet werden. Das nerve nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Kunden. „Der Brexit widerspricht der wirtschaftlichen Vernunft. Niemand hätte das Szenario für realistisch gehalten“, so der Bankvorstand zum Thema der Woche.
Viele Zahlen über den zufriedenen Geschäftsverlauf 2015 und den Bricht der Vertreterversammlung im Mai in Olfen, legte Berthold Stegemann der Versammlung vor.
„Anlagestrategie im Niedrigzinsumfeld“ war ein Referat von Stefan Galaske, Vertriebsdirektor der Union Investment, überschrieben. „Der Zins ist tot und wird so bald auch nicht wiederkommen“, so Galaske. „Wie soll ich bei null Prozent eine Altersvorsorge aufbauen? Wie komme ich zu mehr Geld?“ waren Fragen, zu denen er Antworten und Tipps gab. „Die Realvermögen sinken weiter. Der Niedrigzins ist kein Zufall, sondern politisch gewollt. Die Dividenden bei Aktien bleiben wichtige Renditequellen. So betrug der DAX-Durchschnitt 3,1 Prozent“, sagte der Fachmann, betonte aber, sich bei Aktien Zeit zu nehmen.+
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 02.07.2016